Joblift analysiert den Fachkräftemangel in Handwerksberufen

Hamburg / Berlin, 14. März 2018 – Offene Stellen in handwerklichen Gewerben bleiben rund sieben Tage länger unbesetzt als im branchenübergreifenden deutschen Durchschnitt – das hat die Jobplattform Joblift in einer Analyse aller 14 Millionen Vakanzen des Online Stellenmarktes der letzten 24 Monate ermittelt. Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung wirkt sich der Fachkräftemangel jedoch in erster Linie nicht nur auf die Baubranche aus: Die Untersuchung ergab unter anderem, dass Jobs in kaufmännischen Berufen mit 47 Tagen am längsten unbesetzt bleiben, während die Anzahl an offenen Stellen in den Lebensmittelgewerben mit rund 50 % in den letzten zwölf Monaten am stärksten zugenommen hat. Weniger begehrt sind dagegen Fachkräfte im Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe, denn Stellen aus diesen Bereichen werden mit 31 Tagen am kürzesten inseriert und der entsprechende Stellenmarkt wuchs mit 16 % in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum am schwächsten.

Ein Drittel mehr offene Stellen in Handwerksberufen als im Vorjahreszeitraum

In den letzten 24 Monaten wurden in allen 130 Ausbildungsberufen der deutschen Handwerkskammer 1.649.656 neue Stellen online ausgeschrieben. Dies entspricht einem Wachstum von 33 % in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Außerdem wurden Vakanzen im Handwerk erst nach 40 Tagen erfolgreich besetzt, sieben Tage später als im branchenübergreifenden deutschen Durchschnitt. Der Fachkräftemangel im Handwerk scheint demnach eindeutig auf dem Stellenmarkt messbar zu sein. Allerdings liegen die Baugewerbe, denen auf Grund des Baubooms der letzten Jahre ein besonders starker Personalbedarf nachgesagt wird, mit 35 Tagen Ausschreibungsdauer und 32 % Wachstum in den letzten zwölf Monaten leicht unter dem Durchschnitt der gesamten Handwerksbranche. Welche Gewerbe haben also die größten Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen oder tragen am stärksten zum anhaltend positiven Wachstumstrend im Handwerk bei?

Kaufmännische Gewerbe suchen am längsten nach neuen Mitarbeitern

Am längsten unbesetzt blieben Vakanzen der kaufmännischen Handwerksberufe mit durchschnittlich 47 Tagen Ausschreibungsdauer. Gleichzeitig nahm die Anzahl an offenen Stellen in diesem Bereich in den letzten zwölf Monaten um 41 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, beispielsweise stieg die Nachfrage nach Automobilkaufleuten in den letzten zwei Jahren um 12.325 Stellen mit einem Wachstum von 35 %. Ausgesprochen schnell fanden dagegen Betriebe im Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe neue Mitarbeiter: Mit nur 31 Tagen stehen solche Vakanzen kürzer online als die aller anderer Gewerbe. Allerdings fällt das Wachstum mit 16 % in den letzten zwölf Monaten ebenfalls am niedrigsten auf dem Stellenmarkt der gesamten Handwerksbranche aus – ein Indikator für das schleichende Verschwinden von traditionellen Berufen anstelle eines Fachkräftemangels. In der Tat konnte beispielsweise der modische Trend zu Pelzkragen einen Rückgang der neuen Stellen im Kürschnergewerbe um 17 % nicht aufhalten: In den letzten zwei Jahren entstanden in Deutschland nur noch 42 neue Jobs im Pelzerhandwerk.

Handwerklich produzierte Lebensmittel liegen im Trend: Nachfrage nach Fachkräften wächst um fast die Hälfte

Das größte Wachstum aller Handwerksgewerbe generierte jedoch die Lebensmittelbranche mit durchschnittlich 47 % mehr neuen Stellen in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein Trend zu nachhaltig produzierten und regionalen Lebensmitteln könnte Auslöser für die große Nachfrage nach traditionellen Berufen im Lebensmittelhandwerk sein. Gleichzeitig konnten Vakanzen erst nach 41 Tagen besetzt werden, was auf einen deutlichen Mangel an geeigneten Bewerbern auf dem Stellenmarkt hindeutet. Im Bäckerhandwerk entstanden 39.957 neue Stellen, rund 1.500 davon in Bio-Bäckereien. Fleischer wurden trotz einer wachsenden vegetarischen und veganen Bewegung in den letzten 24 Monaten 24.333 Mal nachgefragt, rund 270 Mal davon in Betrieben mit Bio-Zertifikat. Außerdem erleben das Bierbrauer- und Winzerhandwerk einen Aufschwung: Mit einem bemerkenswerten Wachstum von 52 % und 2.603 neuen Jobs dürfte der Trend zum Craft-Bier und regionalen deutschen Weinen den Stellenmarkt erreicht haben. Insbesondere Bayern profitiert dank seiner traditionellen Bierkultur mit 779 Vakanzen von diesem Zuwachs, gefolgt von den Weinbauregionen Rheinland-Pfalz (495 Stellen) und Baden-Württemberg (314 Stellen).

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