Joblift untersucht den Einfluss und die Beschaffenheit der PropTech-Branche

Hamburg / Berlin, 17. August 2017 – Der Bundesverband Deutsche Startups reagierte diese Woche auf den Digitalisierungstrend des Immobiliensektors und gründete eine eigene Fachgruppe PropTech (Property Technology). Doch handelt es sich dabei um eine wirkliche Revolution des Immobilienmarkts oder vielmehr um eine logische Weiterentwicklung bestehender Geschäftsmodelle? Die Metajobsuchmaschine Joblift analysierte alle Stellen-anzeigen der PropTech- und traditionellen Immobilienbranche der letzten beiden Jahre und brachte unter anderem in Erfahrung, dass radikale technologische Neuerungen nur begrenzt Einzug in die PropTech-Landschaft halten: Nur 16 % der gesuchten Berufsprofile beschäftigen sich mit Megatrends wie Blockchain oder virtueller Realität. Mit steigender Digitalisierung des Immobilienwesens wandeln sich jedoch die Personalanforderungen – so fällt die Nachfrage nach einer Berufsausbildung in PropTech-Firmen um knapp 150 % geringer aus.

Die klassische Immobilienwirtschaft schreibt bei gleichem Wachstum rund 13-mal mehr Stellen aus als die PropTech-Branche

Die deutsche PropTech-Landschaft schrieb in den vergangenen zwei Jahren 4.678 Jobs bei einem durchschnittlichen monatlichen Stellenwachstum von 2 % aus. Die meisten Anzeigen wurden dabei in Berlin (41 %) und Bayern (29 %) geschalten, Nordrhein-Westfalen schloss sich mit deutlichem Abstand (9 % der Inserate) an. Ein Blick auf die traditionelle Immobilienbranche wie Hausverwaltungen und Makleragenturen zeigt auf, dass diese im selben Zeitraum 62.432 Jobs veröffentlichte, die im Schnitt ebenfalls um 2 % monatlich anstiegen. Auch hier wurden die meisten Stellen in Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen geschaffen (jeweils 18 %), allerdings ist die Dominanz der erstgenannten beiden Bundesländer hier weniger stark ausgeprägt: Bestimmen die Bundeshauptstadt und der Freistaat zusammen 70 % des PropTech-Stellenmarkts, sind es im etablierten Immobilienwesen nur 36 %.

Die Nachfrage nach einer Berufsausbildung ist in PropTech-Firmen über die Hälfte geringer als in der herkömmlichen Immobilienbranche

Die Berufe, die auf besonders große Nachfrage bei PropTech-Firmen stießen, betrafen Programmierer (16 % der Stellen), Vertriebsmitarbeiter (14 %) sowie Kommunikations- und Marketingfachkräfte (11 %). In der traditionellen Immobilienbranche richteten sich die meisten Gesuche hingegen an Immobilienkaufleute (11 %), Immobilienmakler (8 %) sowie Bürokaufleute (6 %). Einhergehend mit veränderten Berufsprofilen steigen auch die formalen Zugangsvoraussetzungen. Während klassische Immobilienunternehmen in 67 % der Anzeigen eine Ausbildung und in 33 % alternativ oder ausschließlich ein Studium verlangten, waren es im PropTech-Bereich jeweils 27 % und 35 %. Während die Nachfrage nach einem Studienabschluss weitgehend übereinstimmt, sinkt also jene nach einer Berufsausbildung.

Ein Viertel der Stellen wird von Immobilienportalen ausgeschrieben

Doch in welchen Feldern entwickelt sich die PropTech-Szene besonders stark und wie innovativ ist diese tatsächlich? Immobilienportale wie ImmobilienScout24 bilden das stärkste Segment – 24 % der PropTech-Stellen wurden in diesem Bereich ausgeschrieben. Es folgen temporäre Vermietungsplattformen wie Airbnb mit 21 % der Jobanzeigen. Den dritten Platz nehmen Angebote zur Vermietung und dem Verkauf von Immobilien wie McMakler mit 11 % der Vakanzen ein. Der Fokus der PropTech-Landschaft scheint also vorrangig auf der Optimierung traditioneller Prozesse zu liegen als auf radikalen Neuerungen. So veröffentlichten etwa Unternehmen mit richtungsweisenden Geschäftsmodellen im Bereich virtuelle Begehungen nur 7 % der Ausschreibungen. Eine Analyse der Stellenbeschreibungen zeichnet ein ähnliches Bild: Obwohl technologischen Megatrends großes Potenzial für die Immobilienbranche vorhergesagt wird, fand etwa der Einsatz von Big Data lediglich 302-mal, von cloudbasierten Anwendungen 263-mal und von virtueller Realität 122-mal Erwähnung in den Anzeigen. Der Umgang mit dem Datenbankmodell Blockchain sowie mit künstlicher Intelligenz wurde gar nur 45- beziehungs-weise achtmal genannt. Die stabile Konjunktur auf dem Immobilienmarkt mag dazu führen, dass sich der Innovationsdruck in der Branche nicht ganz so stark bemerkbar macht wie in anderen Wirtschaftszweigen.

Über Joblift

Joblift ist eine Metasuchmaschine für aktuell mehr als 1.000.000 Jobs aus über 100 Partnerjobbörsen. Ein klarer User-Fokus sowie eine ausgereifte Technologie stehen im Zentrum der Produktentwicklung. Gegründet wurde das Unternehmen 2015 von Lukas Erlebach und Malte Widenka. An den beiden Standorten Hamburg und Berlin beschäftigt Joblift zurzeit ein Team von rund 50 Mitarbeitern.

Pressekontakt

Edgar Fluijt
VP Marketing
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