Aktuelle Arbeitsmarktstudie: Mehr als zwei Jahre Pandemie führt zu Wechselwunsch im Pflegebereich – fast die Hälfte der jungen Pflegekräfte stehen vor dem Jobwechsel

Köln, September 2022 – Mehr als zweieinhalb Jahre Pandemie unter sehr schwierigen Arbeitsbedingungen haben bei vielen Pflegekräften einen Wechselwunsch ausgelöst. 37 % von ihnen denken derzeit über einen Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber nach – bei jungen Pfleger:innen zwischen 18 und 29 Jahren liegt der Anteil sogar bei 47 %. Die Hauptgründe dafür: zu geringes Gehalt (60 %), schlechte Arbeitsatmosphäre (37 %), wenig Wertschätzung (36 %) sowie unfaire Behandlung seitens der direkten Vorgesetzten. So lauten die Ergebnisse einer spezifischen Auswertung für Pflegeberufe aus dem aktuellen Blue- und Grey-Collar-Report der Jobplattform joblift.de. Demnach sind insgesamt 76 % der Pflegekräfte sicher, sofort einen neuen Job zu finden, wenn sie sich auf Jobsuche begeben. Umgekehrt befürchtet gerade einmal jede zehnte Pflegekraft, die aktuelle Arbeitsstelle zu verlieren.

Klare Diagnose: Die Arbeitsatmosphäre muss stimmen

Ihrem derzeitigen Arbeitgeber geben Pflegekräfte, dem hohen Wechselbedürfnis entsprechend, eher durchschnittliche Noten. Im Mittel bewerten sie ihr Unternehmen mit einer 3,0, was deutlich unter dem Schnitt liegt, den ihr Arbeitgeber ihnen bieten müsste, um sie zu halten. Dieser Zufriedenheitsindex liegt nämlich bei 2,2. „Viele Pflegeeinrichtungen, Kliniken oder Krankenhäuser schaffen es derzeit offenbar nicht, den enorm gestiegenen Stresspegel für ihre Mitarbeitenden durch eine gute Arbeitsatmosphäre und gehobene Vergütungssysteme auszugleichen. Unsere Studie zeigt genau, was umworbenen Pflegekräften wichtig ist, um an ihrem Arbeitsplatz zufrieden zu sein“, so Lukas Erlebach, CEO von Joblift zu den Ergebnissen der Studie. Es sind vor allem atmosphärische Rahmenbedingungen, die wichtig sind, damit Arbeitgeber im Gesundheitssektor zufriedene Mitarbeitende in ihrer Belegschaft haben. So nennen 83 % der befragten Pflegekräfte die Arbeitsatmosphäre als einen sehr wichtigen Zufriedenheitstreiber im Job. Kurz danach folgen faire Führungskräfte (82 %) sowie ein pünktlich ausgezahltes Gehalt (81 %).

Wichtige Zusatzleistungen für Pflegekräfte sind allerdings vor allem monetär geprägt. So halten 69 % einen Zuschlag für Wochenend- und Schichtdienst für sehr wichtig. 58 % möchten ihre Überstunden ausgezahlt bekommen und 56 % wünschen sich Kostenübernahmen für fachliche und persönliche Weiterbildungen.

Freunde und Bekannte sind wichtige Jobwechsel-Ratgeber

Zwar stehen Online-Jobbörsen und Karrierewebsites nach wie vor hoch im Kurs, wenn sich Pflegekräfte auf Jobsuche begeben. Genau drei Viertel von ihnen nutzen Online-Jobbörsen dazu, 45 % Karrierewebsites. Aber 41 % nutzen Kontakte im eigenen Freundes- und Bekanntenkreis, um sich nach potenziellen neuen Arbeitgebern und freien Positionen zu erkundigen – das sind 7 % mehr als im Durchschnitt aller Berufsfelder hinweg.

Wechselstimmung

Über die Studie

Für den „Blue- und Grey-Collar-Report 2022“ befragte das Marktforschungsunternehmen respondi deutschlandweit im Auftrag von Joblift 1.500 Beschäftigte, wovon 75 % aus dem Blue-Collar-Umfeld kamen. Der Befragungszeitraum lag im April 2022. 50 % der Teilnehmenden waren männlich, 49 % weiblich und 1 % gab an divers zu sein. 79 % von ihnen arbeiteten zum Zeitpunkt der Online-Befragung in Vollzeit, 21 % in Teilzeit. Das Durchschnittsalter der Befragten lag zum Zeitpunkt der Befragung bei 43,3 Jahren. 15 % der Befragten waren zum Zeitpunkt der Befragung im Pflegeumfeld tätig.

Pressekontakt

Edgar Fluijt
VP Marketing
E-Mail: press@joblift.com
Tel.: +49 40 87407947
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