Joblift vergleicht die Personalnachfrage von Startup- und etablierten Versicherungsfirmen

Hamburg / Berlin, 29. Juni 2017 – Allianz, Gothaer und Ergo streichen bis zu 1.800 Stellen – Ottonova nimmt als erste digitale private Krankenkasse das Geschäft auf und das Vorzeige-Fintech N26 steigt ins Versicherungsgeschäft ein. Auf der einen Seite überschlagen sich die Negativschlagzeilen zur traditionellen Versicherungsindustrie, auf der anderen Seite scheinen junge Tech-Startups die Branche umzukrempeln und sich auf unaufhaltbarem Erfolgszug zu befinden. Die Metajobsuchmaschine Joblift wollte es genauer wissen und prüfte den Stellenmarkt der klassischen Versicherungen sowie der Jungunternehmen – mit dem Ergebnis, dass dieser in InsurTechs rund doppelt so stark wächst. Jedoch unterscheiden sich die nachgefragten Berufsprofile nicht radikal, lediglich die Nachfrage nach kaufmännischen Ausbildungen ist bei den Startups rund zweimal geringer.

Traditionelle Versicherer schreiben rund 20-mal mehr Jobs aus als InsurTechs, jedoch legt der Stellenmarkt der Startups jeden Monat mehr als doppelt so stark zu

Die traditionelle Versicherungsbranche schrieb in den letzten 24 Monaten insgesamt 32.744 Jobs aus. Trotz Streichungen nahm der Stellenmarkt in diesem Bereich aufgrund verstärkter Rekrutierung im IT-Sektor um durchschnittlich 4 % jeden Monat zu, wohingegen die bundesweiten Ausschreibungen über alle Branchen hinweg im selben Zeitraum um nur 3 % anstiegen. InsurTech-Unternehmen wiesen jedoch ein deutlich dynamischeres Wachstum auf: Sie veröffentlichten 1.595 Stellenanzeigen, was zwar nur 5 % des Versicherungsmarkts ausmacht, jedoch stieg die Zahl der Jobausschreibungen hier um monatlich 9 % an.

In Berlin entstehen sechsmal so viele InsurTech-Jobs wie an Deutschlands größten Versicherungsstandorten München und Köln zusammen

Aufgrund der vielen Regionalvertretungen erscheint die etablierte Versicherungsbranche auf den ersten Blick recht verstreut, dennoch stechen München und Köln als große Versicherungsstandorte hervor: München führt mit 9 % der geschalteten Stellen die Rangliste an, gefolgt von Köln mit 8 %, Hamburg und Stuttgart mit je 5 % sowie Hannover mit 4 % der Jobs. InsurTechs siedeln sich hingegen vorrangig in der Startup-Hochburg Berlin an – 65 % der Stellen wurden hier veröffentlicht. Mit deutlichem Abstand schließen sich Frankfurt am Main mit 14 %, München mit 9 %, Heidelberg mit 3 % sowie Köln mit 2 % der Ausschreibungen an. Jedoch könnte dieses Verhältnis bald ins Wanken geraten – mit dem kürzlich gegründeten InsurLab soll Köln zu einem Versicherungsdrehkreuz ausgebaut werden.

Vertriebsmitarbeiter bilden mit je rund 1/7 der Vakanzen die beliebteste Berufsgruppe in der traditionellen Versicherungs- und in der Tech-Branche

Was die nachgefragten Berufe angeht, so setzt das Versicherungswesen insbesondere auf den klassischen Versicherungsmakler: 13 % der ausgeschriebenen Jobs wenden sich an diese, weitere 8 % an Kundenberater. Daneben rekrutieren traditionelle Versicherer angesichts des verstärkten Digitalisierungsdrucks am dritthäufigsten Programmierer (6 % der Anzeigen), gefolgt von Versicherungskaufleuten (2 %), die meist im Vertrieb oder in der Beratung tätig sind, sowie Marketingfachkräften (1 %). Doch auch Tech-Startups setzen vor allem auf Vertriebsangestellte: 15 % der Anzeigen suchen nach Sales Managern. Daneben kommt Programmierern (12 %) eine große Bedeutung zu. Auf den Plätzen drei bis fünf befinden sich Kundenberater (10 %), Marketing- (9 %) sowie Produktmanager (3 %).

Klassische Versicherer verlangen doppelt so häufig eine Ausbildung wie InsurTechs

Auf den ersten Blick scheinen sich die nachgefragten Berufe also nicht stark zu unterscheiden, jedoch variiert das Ausbildungsniveau: Die Mehrheit der ausgeschriebenen Positionen in der traditionellen Versicherungsbranche (46 %) verlangt eine Fachausbildung, 30 % ein Studium. Ausbildungs- und Praktikumsplätze bilden gleichermaßen je 6 % der Stellen. In der InsurTech-Industrie verschiebt sich der geforderte Ausbildungsgrad zugunsten akademischer Abschlüsse: 26 % der Ausschreibungen setzen ausdrücklich einen Hochschulabschluss voraus, weitere 17 % bilden Praktikanten- oder Werkstudentenstellen. Nichtsdestotrotz – 21 % der Anzeigen zeigen sich auch hier mit einer kaufmännischen Ausbildung zufrieden, wobei nur eine einzige Ausbildungsstelle ausgeschrieben wurde.

Über Joblift

Joblift ist eine Metasuchmaschine für aktuell mehr als 1.000.000 Jobs aus über 100 Partnerjobbörsen. Ein klarer User-Fokus sowie eine ausgereifte Technologie stehen im Zentrum der Produktentwicklung. Gegründet wurde das Unternehmen 2015 von Lukas Erlebach und Malte Widenka. An den beiden Standorten Hamburg und Berlin beschäftigt Joblift zurzeit ein Team von rund 40 Mitarbeitern.

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