Joblift analysiert die Entwicklung des Stellenmarktes in der Agrarwirtschaft

Hamburg / Berlin, 2. November 2017 – Die anhaltende Diskussion über den Einsatz von Pestiziden wie Glyphosat in der Landwirtschaft beschäftigt Verbraucher und Experten deutschlandweit. Dabei könnte hochentwickelte Technologie den Einsatz von Chemikalien bald komplett überflüssig machen, beispielsweise durch programmierbare Drohnen, die gezielt Insekten zur biologischen Bekämpfung von Schädlingen abwerfen. Aber wächst die innovative AgTech-Branche schnell genug, um zukunftsfähig zu sein? Die Metajobsuchmaschine Joblift hat den Stellenmarkt der Agrarwirtschaft der letzten 24 Monate ausgewertet und herausgefunden, dass bereits 4 % aller Stellenausschreibungen AgTech-Unternehmen zuzuordnen sind.

Trotz Automatisierung wurden 20 % mehr Stellenanzeigen veröffentlicht als im Vorjahr

Das laufende Jahr 2017 brachte stabiles Wachstum für den landwirtschaftlichen Stellenmarkt. In der Agrarwirtschaft wurden bisher bereits 1.587 mehr Jobausschreibungen veröffentlicht als im selben Zeitraum des Vorjahres. Damit steigt die Zahl der offenen Stellen in den vergangenen zwei Jahren auf insgesamt 19.405. Mit 14 % dieser Stellen profitiert Niedersachsen am meisten von dem wachsenden Arbeitsmarkt, gefolgt von Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils 10 % und Schleswig-Holstein mit 7 % der Vakanzen. Die Digitalisierung scheint sich bisher nicht negativ auf die Anzahl der benötigten Arbeitskräfte auszuwirken. Allerdings handelt es sich bei 20 % der Gesuche um Teilzeitstellen und bei 18 % der Jobs um befristete Arbeitsverhältnisse. Durch die schwankenden Bedarfe je nach Saison sind befristete Verträge in der Agrarwirtschaft keine Seltenheit. Jedoch ist die Anzahl der als unbefristet ausgeschriebenen Arbeitsplätzen 2017 zusätzlich um 1.122 Stellen geringer als im selben Zeitraum 2016, obwohl der Stellenmarkt in der Agrarwirtschaft insgesamt gewachsen ist.

In der Landwirtschaft 4.0 entsteht ein Drittel der Jobs in Agrarkonzernen

Rund 4 % aller Ausschreibungen im Agrarbereich sind bereits heute der AgTech-Branche zuzuordnen, das entspricht 724 Stellen in den letzten 24 Monaten. Der Stellenmarkt des jungen Sektors wächst rasant: Der durchschnittliche Anstieg der Vakanzen pro Monat lag bei 12 %, im Vergleich dazu wächst der gesamtdeutsche Stellenmarkt sowie die konventionelle Landwirtschaft mit 3 % nur mäßig schnell. Doch während in anderen Branchen Digitalisierungskonzepte vornehmlich in Startups entwickelt werden, zeichnet sich im Landwirtschaftssektor ein anderer Trend ab. Nur 11 % der im AgTech-Bereich ausgeschriebenen Jobs stammen von Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Stattdessen wurde knapp ein Drittel der Gesuche mit Bezug zur Landwirtschaft 4.0 von Großkonzernen mit über 1.000 Mitarbeitern veröffentlicht, angeführt von Branchenriesen wie der Bayer AG (mit 7 % der Stellen), der Robert Bosch GmbH (5 %) oder der BayWa AG (2 %).

Biochemie, intelligente Technik und optimierte Anbauprozesse stehen im Mittelpunkt der AgTech-Innovationen

Der Fokus der jungen Branche liegt laut der zu besetzenden Stellenprofile hauptsächlich auf drei Bereichen. Der mit 19 % aller Jobgesuche am schnellsten wachsende AgTech-Zweig befasst sich mit Biomaterials and Food Processing, also der biochemischen Weiterentwicklung von Lebensmitteln sowie deren Qualität und Sicherheit. Ein weiterer großer Sektor, der häufig Smart Farming genannt wird, konstruiert sowohl Hardware in Form von Drohnen (16 % der Vakanzen) oder Robotern (7 %), als auch Software für Sensor- und Messtechnik, Bilderkennung oder Machine-to-Machine Kommunikation (16 %). Crop Science and Soil Tech, also die Wissenschaft des Düngermanagements, die sich mit biologischen Inputfaktoren und der Behandlung von Saatgut und Böden beschäftigt, umfasst weitere 15 % der offenen Stellen.

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Über Joblift

Joblift ist eine Metasuchmaschine für aktuell mehr als 1.000.000 Jobs aus über 100 Partnerjobbörsen. Ein klarer User-Fokus sowie eine ausgereifte Technologie stehen im Zentrum der Produktentwicklung. Gegründet wurde das Unternehmen 2015 von Lukas Erlebach und Malte Widenka. An den beiden Standorten Hamburg und Berlin beschäftigt Joblift zurzeit ein Team von rund 50 Mitarbeitern.

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